Moro-Reflex
Der Moro Reflex wird ausgelöst bei einem plötzlichen Wechsel der Kopfposition zum Körper oder einer plötzlichen Lageveränderung über die vertikale Mittellinie hinaus.
Das Reflexbewegungsmuster besteht aus zwei Phasen:
1. Gegenreaktion in Embryonalhaltung, Hände und Arme sind gebeugt, Hände werden zu Fäusten geballt, dann kommt es zur Ausatmung.
2. Beine, Arme und Kopf werden überstreckt, Atem wird eingezogen und die Hände und der Rumpf öffnen sich.
Erläuterungen des Moro-Reflex
Der Moro Reflex entwickelt sich ab der 28. Schwangerschaftswoche und sollte bis zum 4. Monat integriert sein. Der Moro-Reflex lässt das Baby direkt nach der Geburt atmen und den Körper sich strecken. Er bereitet das Baby darauf vor, den Kopf in vertikaler und horizontaler Lage zu halten. Das Gleichgewichtssystem kommt aus der Balance, wenn es zu einer plötzlichen Lageveränderung über die Mittellinie hinauskommt. Das Reflexmuster stellt eine Angstreaktion dar, ist aber kein Klammerreflex. Bei Aktivierung des Reflexes wird vermehrt Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet, wodurch die Immunabwehr gesenkt wird. Ein integrierter Moro-Reflex ist die Grundlage für die Ausbildung des Landau- Reflexes und des Sehnenschutzreflexes.
Durch die Technik des Puckens, die immer mehr auch von Ärzten und Kinderärzten empfohlen wird, kann das Nervensystem durch diese Technik des Wickelns vom ersten Lebenstag unterstützt werden und ungestört in Bewegung des Neugeborenen ohne Stresshormone sich entwickeln.
Bei nicht voll integriertem Reflex können folgende Auffälligkeiten auftreten:
Körperliche Reaktionen des Moro-Reflex
Zwiespalt zwischen oberer und unterer Körperhälfte ist zu spüren
Dauerhafter und unbewusster innerer erhöhter Erregungszustand
Erweiterte Pupillen
Sehfähigkeit vermindert, Blendeffekt
Auditive Hypersensibilität, Verzögerung in der Hörverarbeitung
Schnelles Ermüden beim Lesen
Langsames Abschreiben von der Tafel
Einseitiges Abdecken der Arbeit oder tiefes Vorbeugen des Kopfes über die Arbeit
Koordination beim Ballspiel schwierig
Häufige Infektionen, Immunschwäche
Asthma, Allergien
Klassische Kandidaten für ADS oder ADHS
Psychische Reaktionen des Moro-Reflex
Angstgefühle und Phobien
Zunehmende Desorientierung
Abwehrreaktion verstärkt, Flucht vor sich selbst
Kampf-/Flucht-Reaktionen bei neuen Anforderungen
Veränderungen verunsichern
Stimmungsschwankungen
Übersensibilität, Dünnhäutigkeit
Überreizung und Hyperaktivität
Soziale Folgen des Moro-Reflex
Unfähigkeit gesunde Beziehungen aufzubauen, eher Orientierung an anderen
Verminderte Lernfähigkeit
Entscheidungsfähigkeit eingeschränkt
Routine, Planbarkeit, Struktur sind wichtig
Konzentrationsunfähigkeit
Allgemeine Stimulusgebundenheit, keine Möglichkeit der Selektion, sofort ablenkbar
Niedriges Selbstwertgefühl
Möglichkeiten der Kontrolle oder Manipulation sind nötig
Entstehung: 28. Woche intrauterin
Dauer: Geburt bis 3./4. Lebensmonat
Integration: 3./4. Lebensmonat
Liest man sich die Liste der Auffälligkeiten durch, so erkennt der Leser, dass viele dieser Symptome auch bei Erwachsenen zu beobachten sind. Dies ist bereits ein Hinweis, dass der Mororeflex auch bei Erwachsenen noch aktiv sein kann. Im mittleren Alter kann dies zu Depressionen führen. Oder auch umgekehrt, zu plötzlichen Wutausbrüchen.
Die BalanceHIRO®- Übungen sind dazu geeignet, auch bei einem Erwachsenen den Moro Reflex nachträglich zur Integration zu verhelfen. Die Symptome wie Ängstlichkeit, Verzagtheit und nicht gut Entscheidungen treffen können werden dadurch weniger. Die Stressresilienz wird höher, ein Thema, das in der Öffentlichkeit immer mehr an Aufmerksamkeit gewinnt.
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