Was nicht integrierte Reflexe im Schlaf machen

Das Gefühl, nicht ausreichend geschlafen zu haben, kennt vermutlich fast jeder. Man fühlt sich erschöpft, wie gerädert und muss sich beim Aufwachen erst einmal recken und strecken. Bei manchen geht es soweit, dass die Füße schmerzen und sich die Gelenke anfühlen wie „ein rostiges Scharnier“! Durch die Übermüdung ist die Konzentration den ganzen Tag über beeinträchtigt und nicht wenige leiden unter Unsicherheit, Stimmungsschwankungen, Heißhungerattacken oder anderen gravierenden Beeinträchtigungen des Wohlbefindens. Gerade im Straßenverkehr kann Übermüdung gefährlich werden.

Wer über einen längeren Zeitraum an Schlafstörungen leidet, entwickelt ein höheres Risiko für Übergewicht und Krankheiten wie Diabetes, Schlaganfall, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Obwohl Müdigkeit die Lebensqualität stark einschränkt, und die Langzeitfolgen bekannt sind, fällt es oft schwer, genügend zu schlafen. Die möglichen Ursachen hierfür sind vielfältig. Lebensumstände wie Schichtarbeit, Überstunden, seelische Belastungen; nicht selten jedoch und insbesondere bei augenscheinlich „gesunden“ Menschen beeinträchtigen nicht integrierte Frühkindliche Reflexe den Schlaf und in der Folge das ganze tägliche Leben.

Im Schlaf zeigt sich bei Menschen der jeweils angenommene „normale“ Haltetonus, also die „natürliche“ Muskelspannung. Diese ist jedoch nicht immer gesundheitsdienlich – und zwar je nach Art und Ausprägung nicht integrierter Reflexe:

Schlafstellungen bei nicht integrierten Reflexen:
Embryostellung – Moro-Reflex
Zähneknirschen – Babkin-Reflex
Angewinkelte Arme – Klimmzug-Reflex
Gefaustete Hände – Greif-Reflex
Hohlkreuz – Tonischer Labyrinth-Reflex
Überstreckter Kopf – Tonischer Labyrinth-Reflex
Bauchlage mit angezogenen Armen – Tonischer Labyrinth-/Furchtlähmungs-Reflex
Viele Kissen unter dem Kopf benötigend – Symmetrischer Tonischer Nacken-Reflex

All diese Schlafstellungen und Körperhaltungen verhindern ein wirkliches Entspannen. Besonders einschränkend wirkt der Tonische Labyrinth Reflex. Er gilt als der „anstrengendste“ nicht integrierte Reflex, da er neurologisch für die Muskelspannung zuständig ist, die die Betroffenen körperlich und in der Folge auch seelisch anstrengt. Schon seit über 20 Jahren wissen Mediziner, dass die Körperhaltung Einfluss nimmt auf unsere mentale Gesundheit. Beispielsweise ist die Embryostellung als Haltung von Depressiven bekannt. Wer stets diese Position einnimmt, verinnerlicht über kurz oder lang eine depressive emotionale Einstellung.

Übungen für entspannte Körperhaltung – auch im Schlaf
Wenn Sie eine der oben erläuterten Schlafpositionen bei sich feststellen oder sich morgens nicht ausgeruht fühlen, können Sie dem mit speziellen Übungen gegenwirken. Übungen, um nicht integrierte Reflexe nachträglich zu integrieren und den Körper zu jeder Tageszeit in eine entspannte, zentrierte Körperhaltung zu bringen, vermittle ich in meinem Kurs „Kraftvoll! Reflexe prägen das Leben“. Zudem zeige ich direkt, welche Schlafposition vollkommen reflexfrei ist, so dass sich der Muskeltonus im Laufe der Zeit entspannen kann. Es erfordert nur ein wenig Übung! Alle Kurstermine und weitere Informationen finden Sie hier:
https://kinesiologie-muenster.de/category/termine/

Erholsamer Schlaf, wie er sein soll
Wenn man die körperlichen und geistigen Prozesse betrachtet, die während des Schlafes ablaufen, wird deutlich, weshalb der Schlaf so wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden ist. REM- (Rapid Eye Movement) und Tiefschlafphasen wechseln sich in etwa 90-minütigen Abständen ab.

Nach dem Einschlafen fallen Menschen zunächst in den Tiefschlaf. In dieser Phase schüttet der Körper Wachstumshormone aus, um zu regenerieren. Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren und sucht im Körper nach Krankheitserregern, um sie zu bekämpfen.

Die erste REM-Phase folgt nach etwa einer Stunde. Die Bezeichnung rührt daher, dass sich die Augen während dieser Zeit schnell hin und her bewegen. Die genaue Funktion der REM-Phase ist noch nicht hinlänglich geklärt. Viele Forscher gehen jedoch davon aus, dass wir in dieser Phase Erlebtes verarbeiten und Informationen im Langzeitgedächtnis speichern. Zudem haben Forscher festgestellt, dass Menschen, die aus dem REM-Schlaf geweckt wurden, häufiger von Träumen berichteten als diejenigen, die aus anderen Schlafphasen geweckt wurden.

Während im Tiefschlaf Puls, Atemfrequenz und Blutdruck sinken, steigen sie in der REM-Phase wieder an. Die Muskelaktivität ist während beider Phasen ausgeschaltet, kann aber bei Schlafwandlern aktiviert werden.

Tendenziell benötigen junge Menschen mehr Schlaf als ältere. So sollten Neugeborene etwa 14 bis 17 Stunden täglich schlafen, Jugendliche acht bis zehn Stunden, Senioren nur noch sieben bis acht Stunden. Diese Zahlen dienen lediglich als Richtwerte. Manche Menschen fühlen sich schon nach kürzerer Zeit erholt, andere brauchen etwas mehr Schlaf.

Tag des Schlafes am 21. Juni
Um die Bedeutung des Schlafes zu erinnern, hat der Verein „Tag des Schlafes e.V.“ einen Gedenktag ins Leben gerufen. Der Tag des Schlafes wird seit dem Jahr 2000 stets am 21. Juni begangen, dem längsten Tag und somit der kürzesten Nacht im Jahr. Alle Kurstermine und weitere Informationen finden Sie hier:
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